Qualifizierungsuntersuchung eines »Financial Big Data Clusters« (FBDC) zur Absicherung der Datensouveränität im Finanzsektor
Geplant ist die Erstellung einer gemeinsamen Datenplattform für den Finanzsektor. Hier sollen die isolierten Finanzdaten von Unternehmen, Behörden und der Wissenschaft in einem Datenpool gebündelt, verknüpft und verschiedene KI-Algorithmen in einer Toolbox vereint werden, um diese von der Allgemeinheit nutzbar zu machen. Eine besondere Berücksichtigung erfährt dabei der Faktor Datensouveränität. Langfristig ist anvisiert, dass eine hohe Anzahl von Nutzern die Plattform zu einem sicheren Financial Big Data Cluster (safeFBDC) formt.
Die Herausforderung
Big Data und künstliche Intelligenz stellen zentrale Innovationstreiber des Finanzsektors dar. Insbesondere im Bereich der Finanzaufsicht ergeben sich hohe Potenziale KI-Anwendungen zur Erkennung von Geldwäsche und Marktmanipulationen zu nutzen. Voraussetzung für die Umsetzung solcher Anwendungen stellt der Rückgriff auf einen ausreichend großen Datenschatz dar. Die im Projekt entstehende Plattform soll die bislang nicht verknüpften Finanzdaten von Unternehmen, Behörden und der Wissenschaft in einem gemeinsamen Datenpool integrieren und dabei insbesondere die Entwicklung von KI-Anwendungen und Geschäftsmodellen unterstützen. Zusätzlich müssen dabei die hohen Anforderungen an Informationssicherheit aus dem Finanzsektor berücksichtigt werden.
Unsere Leistung
Im Rahmen des Teilvorhabens »Stable Supply Chain Finance« wird untersucht, wie mittels der Erhebung und Analyse von Daten in komplexen Supply Chains die finanzielle Stabilität der Lieferketten von Unternehmen verbessert und gegen Supply Chain-Risiken resistenter gemacht werden können. Das Fraunhofer ISST ergänzt dabei die Arbeiten des Fraunhofer IML, indem es die Perspektive von Datenmanagement und Datenaustausch übernimmt. Dazu analysiert das Fraunhofer ISST die in den Lieferkettennetzwerken vorhandene Datenbasis und definiert anwendungsgetriebene Datenmodelle. Zudem unterstützt das Fraunhofer ISST bei der Zusammenführung und Einbindung der Resultate in die Initiativen digitaler Souveränität »International Data Spaces (IDS)« und »GAIA-X«.
Das Ergebnis
Das Ziel des Teilvorhabens besteht in der Erarbeitung von Konzepten für innovative Supply Chain Finance-Lösungen. Unterstützt durch Partner aus der Industrie entsteht eine Anwendung zur weitgehend autonomen Abwicklung von Supply Chain Management und Supply Chain Finance-Transaktionen auf Basis eines ganzheitlichen Ansatzes in dem auf autonome Art und Weise Transaktionen, Risikoverteilungen und Finanzierungsbedürfnisse aller Lieferkettenteilnehmer berücksichtigt werden.
Die Partner
- Deloitte Consulting GmbH
- Deutsche Börse AG
- Frankfurt School of Finance and Management
- Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML)
- Hawk AI GmbH
- Helaba Landesbank Hessen-Thüringen
- Main Incubator GmbH
- Refinitiv Deutschland GmbH
- SAP SE
- Spotixx Solutions GmbH
- Tech-Quartier – FinTech Community Frankfurt GmbH
- TU Darmstadt
Die Förderung
Gefördert im Rahmen des Innovationswettbewerbes »Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme« – Zweiter Förderaufruf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)