Daten gelten als Rohstoff des aktuellen Jahrhunderts – bereits 2012 bezeichnete das Weltwirtschaftsforum persönliche Daten als neue Anlageklasse. Ein Wandel hin zu digitalen Geschäftsmodellen auf Basis von Daten ist gefordert und bereits heute erkennbar. Das Ziel des Projektes »DaWID« ist die Erforschung und Erprobung einer datenzentrierten Wertschöpfungsplattform, auf der Nutzer*innen ihre Daten transparent und souverän verwalten können.
Die Herausforderung
Technische Lösungen im Bereich Mensch-Technik-Interaktion sollen Menschen jeden Alters in jeder Lebenslage unterstützen. Viele Assistenzsysteme sind datengetrieben. Mithilfe von Daten kann ein digitales Abbild (Digital Twin) von Personen sowie ihres Umfelds geschaffen werden. Werden gesammelte Daten und kombinierte Dienste orchestriert und in einen Gesamtkontext gebracht, führt dies zu datengetriebenen Wertschöpfungsketten. Daten sollen somit nicht nur gesammelt und ausgewertet, sondern vielmehr entlang einer gesamten Wertschöpfungskette angereichert, verfeinert und durch Unternehmen zu Dienstleistungen veredelt werden. Allerdings besteht dabei die Gefahr, die Souveränität über die eigenen personenbezogenen Daten zu verlieren.
Unsere Leistung
Das Ziel von DaWID ist die Erforschung und der Aufbau eines daten- und dienstegetriebenen Ökosystems für interaktive Assistenzsysteme. Innerhalb dieses Ökosystems wird auf die Faktoren Datenökonomie und Datensouveränität besonderer Wert gelegt. Zum einen soll dem Nutzer durch eine maßgebliche Steuerungsfunktion die Hoheit über seine Daten gewährleistet werden. Datenflüsse sollen transparent und Datennutzung nachvollziehbar gestaltet sein. Zum anderen sollen aus Sicht der Datenökonomie neuartige Kooperations- und Geschäftsmodelle ermöglicht werden, um das Ziel des digitalen Wertschöpfungsprozesses – die Datenveredlung – voranzutreiben. Außerdem sollen Personen ein Gefühl für den Wert ihrer Daten erhalten, indem einer Freigabe von Daten ein Geldbetrag zugewiesen wird.
Das Ergebnis
DaWID ist eine zwischen Dienstleistern vermittelnde Meta-Plattform. Aufgrund des Einbezugs der International Data Spaces liegt der Fokus auf der Industrie, wodurch neue Geschäftsmodelle entstehen. Als Ergebnis können Formulierungen von Nutzerbedarfen und -angebote, die Zusammenführung von Einzeldiensten zu holistischen Dienstleistungssystemen, semi-automatische Bepreisung von Daten, Datenverarbeitungsketten bezüglich Vertragsbeziehungen und Nutzereinwilligungen sowie ethisch-rechtliche Untersuchungen hinsichtlich Dateneigner und -besitzer bezeichnet werden.
Die Partner
Konsortium
- Fraunhofer ISST
- Fraunhofer IMW
- Deutsche Telekom AG
- Institute for Digital Transformation in Healthcare GmbH (IdigiT)
- Karlsruher Institut für Technologie
Assoziierte Partner
- MedEcon Ruhr GmbH
- International Data Spaces Association
- Hochschule für Gesundheitd
Die Förderung
- Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF
- Förderkennzeichen: 16SV8381
- Laufzeit: 02/2020-01/2023