»Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen«

Offene urbane Datenplattform als Schlüssel für digitale Transformation

Wie können Städte und kommunale Betriebe urbane Daten effizient, transparent und rentabel einsetzen? Mit dem »Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen« (DKSR) wurde Anfang 2021 ein Projekt der Fraunhofer-Morgenstadt-Initiative ausgegründet. Das DKSR unterstützt mit einem Open-Source-Ansatz Kommunen dabei, kommunale Daten aufzufinden, strukturiert abzurufen und sicher zu teilen. Vier Partner aus der Fraunhofer-Morgenstadt-Initiative entwickelten gemeinsam mit Kommunen ein Plattformangebot als Basis für die Stadt der Zukunft. Aus dieser gemeinsamen Initiative von Fraunhofer, der Deutschen Telekom, [ui!] Urban Software Institute und axxessio ging zum 26. Februar 2021 ein eigenständiges Unternehmen hervor: Das »Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen« wird Kommunen bei der datengestützten Transformation begleiten. Dafür stellt es eine Open-Source-Plattform bereit, die Datensouveränität garantiert, während die Weiterentwicklung und der Austausch über Best Practices in der Morgenstadt Urban Data Community gewährleistet werden.

 

 

Die Herausforderung

Saubere Luft in Städten, vernetzte Mobilität, nutzerzentrierte Verwaltungsleistungen, schwankende Nutzung von erneuerbaren Energien ausgleichen oder schnelle Reaktionen auf Krisen – all diese Merkmale einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt werden nur mit digitalen Lösungen möglich. Doch die individuellen Bedarfe und Anwendungsfälle von Kommunen, Städten und Regionen erfordern wiederum individuelle Lösungen. Dabei zeigt sich: Je mehr digitale Leistungen umgesetzt werden, desto größer wird der Bedarf nach einer offenen Datenplattform, um Datensätze aus unterschiedlichen Systemen zu aggregieren, harmonisieren und zu integrieren. Dabei müssen kommunale Verwaltungen viele Entscheidungen bezüglich der technischen Infrastruktur, Anbieterauswahl sowie Datenorganisation und -sicherheit treffen. 

 

Unsere Leistung

Das Fraunhofer ISST war bereits in einer frühen Phase der Ausgründung involviert, um das Themenspektrum der Konnektivität und Konformität in Bezug auf den Standard DIN 27070 sicherzustellen, der durch die International Data Spaces Initiative vorangetrieben wird. Basis dieser Unterstützung ist dabei die Bereitstellung von zwei Softwarelösungen. Erstens wird durch »DIVA« ein Datenkatalog bereitgestellt, der es ermöglicht Metainformationen zu den in der DKSR-Plattform hinterlegten Datenquellen (automatisiert) zu pflegen. Zweitens kommt der Dataspace Connector als Gateway zum Einsatz, um die DKSR-Plattform an IDS-konforme Datenräume anzubinden und den souveränen organisationsübergreifenden Datenaustausch zu ermöglichen.

 

Das Ergebnis

Über das DKSR können Städte und Regionen auf standardisierte Lösungen und ein großes Ökosystem an qualitätsgesicherten Anbietern zugreifen. Dafür nutzt das DKSR die Daten weder selbst, noch bietet es eigene Applikationen an. Das DKSR arbeitet mit allen Anbietern für digitale Smart-City-Anwendungen nach transparenten Regeln zusammen, deren Applikationen dann in einem offenen Ökosystem für alle Städte und Kommunen zur Verfügung gestellt werden. »Offenheit ist die Grundlage für kommunale Datenplattformen«, betont Prof. Dr. Lutz Heuser, CEO des [ui!] Urban Software Institute. Eine volle FIWARE Kompatibilität und die Nutzung offener Standards gemäß der DIN SPEC 91357 sorgen dafür, dass das DKSR mit allen gängigen Systemen kompatibel und interoperabel ist. Mit einem eingebetteten IDS Standard handelt es sich hierbei um die weltweit erste Open-Source-Datenplattform, welche die technische Lösung für die Umsetzung kommunaler Datensouveränität bereits voll integriert hat.

 

Die Morgenstadt-Initiative und das DKSR

Aufbauend auf dem Netzwerk der Fraunhofer-Morgenstadt bietet das DKSR mit der »Morgenstadt Urban Data Community« einen regen Informationsaustausch zur gemeinsamen Weiterentwicklung von Lösungen und zum Austausch von Datenmodellen und Anwendungsfällen. Dies hat für Städte und Regionen die Vorteile, dass sie datenbasierte Anwendungen und Modelle einfach via »Plug and Play« übernehmen können. Veranstaltungen und eigene Kommunikationskanäle fördern einen direkten Peer-to-Peer-Austausch. Die gemeinsame Entwicklungsleistung sorgt zudem für eine Reduzierung der Kosten. Außerdem wird die Community in Fragestellungen des DKSR mit eingebunden. »Wir sind davon überzeugt, dass die Gestaltung des gemeinsamen Raumes Stadt auch nur gemeinsam und im Dialog erfolgen kann. Neben Netzwerken und Communities zum Dialog werden Offene Urbane Datenplattformen als kommunale Basisinfrastruktur einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leisten«, bestärkt Michael Frank, Leiter der Smart City Unit bei der Deutschen Telekom.

Mit Dr. Alanus von Radecki übernahm ein Experte aus der Morgenstadt-Initiative die Leitung des neuen DKSR. Er war Mitbegründer und langjähriger Leiter des Innovationsnetzwerks Morgenstadt und hat hierbei ein großes Netzwerk aus Innovationstreibern in Kommunen, Forschung und Industrie aufgebaut. Als Geschäftsführer des DKSR bringt er nun die Ergebnisse aus zahlreichen Innovations- und Pilotprojekten in die breite Anwendung für Städte und Regionen in Deutschland und ganz Europa ein.

 

Die Partner

 

Die Ausgründung im Netz

Weitere Informationen zum »Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen« sowie Kontakte für eine Zusammenarbeit finden Sie unter: https://dksr.city/